Die Recherche nach der Autorin eines Lieblingsbuches aus meiner Jugend hat gleich mehrere Überraschungen hervorgebracht. Ich habe „Wohin mit Fritzi?“ von Ursula Bruns geliebt, dabei muss ich schon 18 gewesen sein, als es – woher auch immer – zu mir kam. Vermutlich sagt der Name der Autorin nur wenigen etwas, aber ich würde locker wetten, dass jede und jeder eine Geschichte von ihr kennt. Ich war auch überrascht, das gebe ich zu.
Leben & Werk von Ursula Bruns
Die erste Überraschung war allerdings der Geburtsort. Sie ist nämlich am 1. September 1922 in Bocholt geboren, das ist die Nachbarstadt meines Heimatortes und unsere traditionelle Einkaufsstadt. Ursula Bruns hat zunächst eine Lehre in der Drogerie ihrer Eltern und danach eine Ausbildung als Reitlehrerin absolviert. Nach dem Krieg hat sie in Bonn – da gibt es noch eine Gemeinsamkeit 😊 – Kunstgeschichte und Germanistik studiert und eine Reitschule in Reken aufgebaut, so sie ein spezielles, pferdegerechtes Konzept für den Reitunterricht entwickelte. Das Knowhow aus dem Studium nutzte sie für Übersetzungen und Auftragsarbeiten, zu denen auch Kinderbücher rund ums Reiten gehörten. Und da sind wir bei der Geschichte, die fast alle kennen: „Dick und Dalli und die Ponys“, verfilmt als „Die Mädels vom Immenhof“! Ich war wirklich baff, dass die Autorin einer meiner beliebtesten Filme meine Kindheit und Jugend über im Nachbarort gelebt hat, Reken gehört zum Kreis Borken, ich hatte sogar Verwandte dort, aber damals gab es ja noch kein Internet und Autor:innenlesungen waren eher selten. In Borken kann ich mich tatsächlich an keine einzige Lesung erinnern, wenn es sie gab, haben sie keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Aber vielleicht hat Ursula Bruns zu der Zeit ja auch in Spanien gelebt 😊, später war sie jedenfalls wieder in Reken, wo sie am 22. April 2016 verstorben ist – 😊 das habe ich in diesem Artikel gelesen und dann auch gleich bei Wikipedia ergänzt, denn diese Information fehlte dort noch 😊